Tag 75: Santiago de Compostela(E)-Negreira(E), 7h, 16°C



Blick auf unsre Herberge, dem Seminario Menor de Belvis. Habe gut geschlafen. Morgens schlendern wir durch die Stadt, trinken Café.



Meeresfrüchte auf dem Markt. Wieso heissen Fische eigentlich Früchte?



Um 12:00 ist Pilgermesse, die Pilger werden nach Herkunftsland angekündigt. Viele Bekannte sind da, bereits in den letzten Tagen oder auch eben erst angekommen. Nach der Messe gehen wir gemeinsam essen. Es gibt ein Restaurant für Pilger, die Leute stehen Schlange bis auf die Strasse. Sehr gutes Essen für 7 EUR. Auch Elisabeth aus dem Murgtal und Briane, die Brasilianerin sind da. Beide essen immer noch nichts. Das kann ja nicht gesund sein. Ist auch schade, das Essen ist wirklich ausgezeichnet.



Es ist schon später Nachmittag, als Christoph und ich losgehen.



Wir wollen direkt weiter nach Finisterre, an das Ende der Welt am Atlantik. Knappe hundert Kilometer in drei Tagesetappen. Geht nicht in zwei Etappen wegen der Herbergenverteilung, sonst wäre eine Etappe extrem gross.



Blick zurück auf Santiago, es geht weiterhin nach Westen.



Feans, eine langgezogener Ort. Die Wegmarkierungen sind nun bedeutend schlechter, es gibt auch weniger davon. Prompt verlaufen wir uns, eigentlich erstmals auf dem Camino. Eine Busfahrerin hält und fährt uns mit zurück auf den richtigen Weg, wir waren schon kilometerweit abseits.



Die drei Bernhardiner auf der Mauer veranstalten einen ordentlichen Radau als wir vorbeigehen.



Nach etlichen Kilometern Ponte Maceira, eine mittelalterliche Brücke über den Río Tambre. Die Dämmerung bricht herein, noch 6 km nach Negreira, unserem heutigen Etappenziel.



Als wir gegen 24 Uhr endlich in Negreira ankommen, haben wir auch noch Schwierigkeiten, die Herberge zu finden. Sie liegt auch etwas ausserhalb der Stadt. Zum Glück ist die Türe nicht verschlossen. Alles ist Dunkel, einige Pilger schlafen in den Betten in der oberen Etage. Um niemanden zu stören, duschen wir leise und legen uns unten auf Matratzen in die Eingangshalle.
Gute Nacht, das war wider Erwarten nun noch recht anstrengend heute.