Tag 68: Ponferrada(E)-Pereje(E), 8h, 14°C



Nach der frühmorgendlichen Fluchthilfe für den Engländer lege ich mich noch etwas schlafen. Als letzte verlassen Christoph und ich die Herberge, alle anderen Pilger sind schon unterwegs.
Christoph geht los, ich suche zuerst einen Barbier auf und lasse mich rasieren.
Danach genehmige ich mir noch einen Cafe, dann geht es los bei bestem Wetter.



Con pan y vino se anda el camino, "mit Brot und Wein geht man den Weg". Ich bin in der Landschaft Bierzo, durch die geschützte Lage bevorzugtes Anbaugebiet von Obst, Gemüse und Wein.







Cacabelos, beim Ortseingang gibt es eine Sitzgelegenheit. Kommt genau richtig für die Mittagspause, Brot mit Käse und dem üblichen Liter Milch.



Es geht weiter durch hügelige Landschaften mit viel Weinbau. Dann komme ich durch den Ort Pieros - fast eine Zeitreise.








Villafranca del Bierzo. Die kleine Stadt wird "das kleine Compostela" genannt, da man hier früher einem Ablass von Sündenstrafe erhalten konnte, wenn man wegen Krankheit die Pilgerschaft nach Santiago nicht abschliessen konnte und abbrechen musste.



Nach Villafranca gibt es Wegalternativen, über die Höhe oder durch das Tal. Ich wähle den Talweg, heute ist nicht mein Tag. Ich bin müde und fühle mich schlapp. Zum Glück komme ich an einer Bar vorbei und gönne mir eine Cafe und ein grosses Eis, das bringt mich wieder nach vorn.







Der Weg schlängelt sich durch das Tal, die neue Autobahn mal darüber oder daneben. Die Strassenbau-Technik hat sich wesentlich verbessert in der letzten Jahren, von den Autos ist fast nichts zu hören.
Ich komme an einen kleinen Ort Pereje. Hier gibt es eine schöne Herberge in einem alten Haus. Diese Herberge kommt mir genau recht, für heute soll es genug sein.
Zwei Betten sind belegt, junge Pilger liegen darin und schlafen tief. Ich wasche meine Kleidung, schreibe Tagebuch. Als die beiden gegen Ende des Mittags aufwachen, gehen wir zusammen in einem Restaurant essen.



In der Herberge hängt ein schöner Zettel, "Lass den Boden, wie Du [ihn] findest". Mach' ich.