Tag 63: Leon(E), 12°C



Die Kathedrale Santa María ist eins der interessantesten Denkmäler der Gotik in Spanien. Der Bau von 91 m Länge wurde auf den Mauern einer älteren Kirche aus dem 11.ten Jahrhundert im Jahr 1205 begonnen und ein Jahrhundert später vollendet. Seine Schönheit und Eleganz offenbart sich schon dem ersten Blick. Türme, Profile, farbige Fenster, Fensterrosen und die schlanken Strebepfeiler des Ganzen steigern den Zauber des Chores. (Quelle, auch des Textes unten: Uni-Karlsruhe)



Die Konzeption der westlichen Vorhalle (Paradies) ist erstaunlich: fünf ungleiche Spitzbogen führen auf drei Portale. In der Mitte das Portal mit der berühmten 'Weißen Jungfrau' (Virgen Blanca) - einer Statue von ungemein zarter Erscheinung. Im Türsturz darüber eine knappe Szenenfolge aus dem Jüngsten Gericht, von starker Aussagekraft: die Auserwählten kosten schon die Freuden der himmlischen Musik, die Verdammten werden in den Kessel der Hölle geworfen oder, wie Rettiche, von gewaltigen Satansmäulern zerknackt. Die Nebenportale (des San Juan und des San Francisco) stehen an künstlerischer Schönheit nicht zurück. Eine edle Fenstergruppe, eine mächtige Rose und eine Balustrade unter großem Giebel schließen die Fassade.

















Blick vom Altar zurück zu den Portalen, leider etwas unscharf.







Eine Statue der schwangeren Maria.










Nach der Messe gehe ich zurück zur Herberge, esse Brot mit Käse und schlafe dann ein Weile. Die Wäsche habe ich gestern noch gemacht, sie konnte im Hof des Klosters schnell trocknen in der Sonne.
Mittags gehe ich mit Pierette, Wolfgang und Christoph wieder in die Stadt. Es gibt in León natürlich viel zu besichtigen.



Die Basilica De San Isidoro ist eine weitere architektonisch wunderschöne Kirche in León. Sie wurde vom 10. bis zum 12. Jahrhundert erbaut und gilt als ein Meisterwerk romanischer Baukunst.

Das Nationalheiligtum ist seit 1063 Grabstätte des Heiligen Isidor von Sevilla, im 7. Jahrhundert Erzbischof von Sevilla und wichtigster westgotischer Kirchenlehrer. Wegen der einmaligen Deckenmalereien wird der Panteón real, die königliche Grabkammer, auch "sixtinische Kapelle der Romanik" genannt. Die in Ausführung und Zustand beispiellosen Malereien geben einen plastischen Einblick in die Bilder- und Alltagswelt des 12. Jahrhunderts. In großer Farbenpracht zeigen sich biblische und alltägliche Szenen, wie etwa eine Serie von Monatsbildern. (Quelle: Wikipedia)

Im Bild das Cordero Portal.







Das Perdón Portal.



Im Kreuzgang.



Im Kirchenmuseum der Basilika sind kostbare Stücke der Schatzkammer ausgestellt, etwa der Achatkelch der Dona Urruca aus dem 11.ten Jahrhundert.




Die Stadt füllt sich mittags, viele Spaziergänger sind unterwegs.







Reste der Stadtmauer. Ich gehe abends alleine Essen. Eine Pilgerin aus den USA, die ich im Refugio Santo Domingo de la Calzada getroffen habe, setzt sich zu mir und lädt mich ein. Morgen fliegt sie zurück und will keine Euro mitnehmen. Es ist ihr "zweiter" Camino. Nach dem Ersten hatte sie ihr Leben angepasst und sich nach einer sehr erfolgreichen Karriere mehr der Familie gewidmet. Nun ist sie wieder hier für eine Entscheidung und Entschleunigung. Sie meint durch den Weg, den Austausch mit anderen Menschen, die Ruhe und die Naturerfahrung viel Energie aufzunehmen.

Abends gehe ich, wie die meisten der Pilger, noch in die Komplet. Es ist ein schönes Ritual um den Tag würdig abzurunden.