Tag 31: Cajarc(F)-Vaylats(F), 9h, 5°C
Heute Nacht habe ich gut und lange geschlafen, ich war auf Vermittlung der Touristenauskunft in einem privaten Gite untergekommen. Die Familie baut übrigens gerade einen neues Haus, das ausschlisslich als Gite verwendet werden wird, es wird in Zukunft hier also mehr Platz geben.
Ein diesiger und kalter Tag scheint bevorzustehen.
Anfangs geht es über die Landstrasse, da der Fluss hier sehr breit ist und das Tal fast ausfüllt.
Doch dann geht es wieder in die Eichenwälder, eine herrliche Ruhe. Nichts zu hören, auch keine Flugzeuge oder Motorengeräusche in der Ferne.
Abgelegene Gehöfte am Weg, teils verfallen, teils aktiv wie dieser hier.
Die Dicke dieser Mauern überrascht mich. Waren sie früher viel höher gebaut? Oder mussten sie stabil genug sein, die vorbeiziehenden Karren und Wagen abzuhalten?
Mas de Palat, einer der Weiler am Weg. Im Hintergrund ist im Wald ein Wasserturm zu erkennen, den habe ich vorgestern schon von weitem gesehen.
Limogne-en-Quercy, Région Midi-Pyrénées, Département Lot. Etwas über 700 Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte von 22 Einwohner pro km². Limogne-en-Quercy ist eine richtiges Städtchen, mit Gaststätten und Geschäften.
Ein Waschplatz, wesentlich grösser als die Waschhäuschen, die ich bisher gesehen habe. Es würde mich interessieren, ob diese Waschplätze noch benutzt werden. Ich kann es mir nicht recht vorstellen, der Platz ist wohl eher historisch.
Dolmen du Joncas, ein schönes vorkeltisches Grab am Chemin.
Varaire, ein kleiner Ort, aber immerhin gibt es einen Einkaufsladen.
In Varaire ist eine der Kirchen, die einem Flohmarkt gleicht. Interieur verschiedenster Stile ist zusammengestellt.
Ein grosses, eingefasstes Waschhaus in Varaire. Möglicherweise wird es auch als Schwimmbad oder Wasserbecken für die Feuerwehr verwendet. Im Sommer ist es sicherlich einladend.
Ich laufe noch etwas weiter, heute möchte ich wieder in einem Kloster übernachten. Monastère des Filles de Jésus ist mein Tagesziel, es liegt am GR65B, einer Alternative zum GR65. Das letzte Stück zieht sich dann noch, es geht heute kilometerweit über einen alten Römerweg.
Im Kloster in Vaylats angekommen erhalte ich ein Bett in einem Aussengebäude, ein paar Meter abgesondert vom eigentlichen Kloster. Ich habe noch ein paar Minuten vor dem Abendessen und dusche. Herrlich, was eine heisse Dusche nach einem langen Tag doch ausmachen kann. Zu meiner Überraschung esse ich dann nicht mit Mönchen oder Schwestern, sondern sitze in einem Raum mit 7 Senioren am Tisch. Der Altersduchschnitt dürfte 80+ sein. Französisch ist die einzige Sprache hier, aber es gibt viel zu lachen.
Mir werden von den älteren Damen Riesenmengen Essen zugeschanzt. Heute gibt es Suppe, danach eine Wurstplatte mit Butter und Brot, dann Kartoffeln mit Karotten- und Endiviengemüse mit Fleisch, anschliessend die obligatorische Käseplatte. Da dies etwas dürfig wäre, gibt es noch einen Zwetschgen-Kuchen. Zum Abschluss eine Schale mit Obst. Beim Wein kann ich mit den Herrschaften kaum mithalten. Nach viel Gezwinker und Gekichere zieht man sich zurück.
Wunderbar, es ist noch früh am Abend, ich werde lange schlafen können.
1 Comments:
N'abend Andie,
dein Tempo ist schon in Ordnung. ;) Aber wie das nun mal so ist mit uns ungeduldigen Zeitgenossen: die Arbeit sieht niemand. Es hält jedenfalls die Spannung hoch. "Gibt es eine neue Etappe, oder muss ich noch warten?", ist meist meine erste Frage nach dem Klick auf dein Blog.
Werner
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