Tag 27: Estaing(F)-Conques(F), 8.5h



Samstagmorgen. Der Regen ist weg, blauer Himmel. Vom Rauch heute Nacht rieche wie ein Köhlerhaufen.



Estaing (320 Hm) ist ein schönes, altes Städtchen, wie die anderen Orte am Lot, die ich gestern gesehen habe.



Die Spuren des Dauerregens.



Dann geht es aus dem Tal des Lot auf die Höhe.

















Golinhac (650 Hm). In der Kirche der heilige Rochus als Pilger mit Jakobsmuschel.



Und zu meiner Überraschung eine asiatische Madonna.



Schon vor der Ankunft nach Golinhac wummert die Bassline von Hard-House, einer Techno-Musik Stilrichtung, von weitem durch den Wald. In der Kirche klappern dann auch die Fenster in den Rahmen. Im benachbarten Gemeindehaus sind ein paar Jugendliche zu sehen, sie haben augenscheinlich die Nacht durchgefeiert. Schöne Abwechslung.
Nach Golinhac geht es weiter auf die Höhe, die Musik begleitet mich noch eine Weile.





Espeyrac (370 Hm). Es geht heute auf- und ab, eine profilierte Landschaft wie diese gefällt mir sehr.




Im Ort alles vollgeparkt, es findet eine Hochzeit statt.





Sénergues (650 Hm). Die Kirche St.Martin wurde 819 erstmals erwähnt. Nach 28 km seit Estaing bin ich froh, dass es nach Conques nur noch 9 km sind und ich morgen einen Ruhetag habe.



Kurz nach Sénergues schlägt das Wetter um, ein Gewitter zieht vorbei. Glücklicherweise in einiger Distanz, bei mir regnet es nur. Dann wieder klarer Himmel.



Auf der Höhe sehe ich ein Regenfront auf mich zukommen.



Innerhalb weniger Minuten ist sie mit grosser Heftigkeit da. Ich bin auf freiem Feld, notfallmässig ziehe ich Regenhose und -jacke über. Das war knapp, aber richtig. Es schüttet, dass ich kaum noch das Gelände um mich herum sehen kann. Minuten später ist der Zauber wieder vorbei.



Wo bitte geht es nach Conque? Ich sehe nur Felder und Wälder. Der Höhenzug, auf dem ich laufe, läuft nun spitz zusammen. Seitlich sind tiefe bewaldete Täler eingeschnitten. Dann geht es vom Höhenweg ab in das Tal hinunter.



Der Weg hinab ist allerdings mühsam, das Wetter muss ziemlich gewütet haben in letzter Zeit. Umgestürzte Bäume versperren den Pfad, Dornen drohen meine Regensache zu zerreissen. Ich ziehe sie aus, ich werde sie bis Compostela sicher noch gut brauchen können.



Auf einmal öffnet sich der Hohlweg und ich bin in einer anderen Welt. In der Abendsonne kleine Häuschen wie aus dem Bilderbuch mit rauchenden Kaminen. Conques!
Auf 280 Hm in einem engen Tal, eher einer Schlucht.



Von der Vereinigung Les plus beaux villages de France wurde Conques zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt. Ideal für den Ruhetag morgen.