Tag 12: Montgontier(F)-Revel-Tourdan(F), 7h, -3°C
Der Nebel ist heute nicht mehr ganz so dicht. Es wird jedoch immer noch den ganzen Tag bedeckt sein, so wie es aussieht. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist es unangenehm kalt, die Kälte legt sich wie ein Schleier auf die Kleidung, auf die wenige Haut, die nicht bedeckt ist.
Ah, wie schön! Ich entdecke in einem kleinen Dorf eine warme Bar, in der ich es lange aushalten würde. Viele der LPs an der Wand sind Raritäten, ich könnte tagelang darin stöbern.
Ein Brunnenhaus, in einem speziellen lokalen Stil gemauert. Grosse Kieselsteine werden schräg geschichtet, abwechselnde Reihen nach links und rechts. Der Teil zum Waschen der Wäsche ist hier aus Holz gebaut, mit einer Halterung, um die nasse Wäsche zum ersten Austropfen aufzuhängen.
Faramans im Département Isère, Region Rhône-Alpes. Die Einwohnerzahl stieg in den letzten 30 Jahren um 50%, auf nun 750. Die Einwohnerdichte ist hier 68 Einwohner pro km2. Zum Vergleich, in Deutschland ist die Dichte gemittelt 231 Einwohner pro km², in Holland gar 393 Einwohner pro km².
In der Eglise (Kirche) Saint Romain im Ort Pommier-de-Beaurepaire.
Ich bin mir anfangs nicht sicher, ob diese Figur eine Veräppelung ist. Ich muss laut lachen, als ich bemerke, an wen sie mich erinnert. Sie hat Ähnlichkeit mit Krusty the Clown von den Simpsons.
Später sehe ich dieselbe Figur jedoch öfters. Es handelt sich um St. Jean Vianney, den Pfarrer von Ars. Er ist der Patron der Pfarrer. Er hatte grosse Problem mit dem Lernen, ein hartes Leben und viele Zweifel an seinem Beruf. Er war aber über alle Prüfungen hinweg beständig und dadurch bei seiner Gemeinde sehr beliebt.
Unterwegs im breiten Tal der Dolon.
Das Eis und der Schnee legen sich über das Land und verzaubern es. Caspar David Friedrich hätte sicher auch seine Freude.
Später lese ich über die Gegend "der Weg nach Revel-Tourdan bietet sehr oft weite Ausblicke in die von der letzten Eiszeit geprägte Ebene von Geoirs". Man kann nicht alles haben.
Ich bin rechtzeitig in Revel-Tourdan, um noch auf das Bürgermeisteramt zu gehen. Sie vermitteln mir eine Unterkunft in einem Haus mitten im Dorf, das mir bei der Ankunft schon aufgefallen ist. Es sieht mittelalterlich aus, war sicher das Haus eines reichen Adeligen. Der Hausherr holt mich ab (zu Fuss) und begrüsst mich herzlich. Fantastisches Haus, schön umgebaut, er hat alles selbstgemacht. Nein, er sei kein Nachfahre reicher Kaufleute, er schmunzelt auf diese Frage. Er sei ein -momentan arbeitsloser- IT-Manager aus Grenoble mit Hang zu ländlichem Leben.
Wir essen und trinken lokale Spezialitäten, im Cheminée knistert das Feuer. Was für ein Genuss!
Blick aus meinem Fenster in die Abenddämmerung.
Der freundliche Maître de la Maison an seiner gotischen Haustüre.
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